F0-Tornado in Bornhöved (Schleswig-Holstein)
am 9. Juni 2017
Ereignis- und Umgebungseigenschaften:
Datum: 09.06.2017
Zeitpunkt: gg. 16:18 MEZ (1418 UTC)
Ort: Bornhöved (Seesiedlung am Bornhöveder See)
Landkreis: Segeberg
Bundesland: Schleswig-Holstein
Ereigniseigenschaften:
Tornado-Intensität: F0 / F0 T1 [ca. ~65 km/h - ca. ~120 km/h]
Tornadoart: --
Zugbahn (Länge): 0.2 km
Zugbahn (Breite): 20 m
Zugbahnverlauf: W-O
Koordinatenpunkt: 54.076N 10.252E
Gemittelte Geländehöhe: 38 m üNN
Geländehöhenunterschied: <10 m
Betroffene Bereiche: Vegetation,
Gebäude, Fahrzeuge
Übergeordnete Situation: --
Entstehung: Südflanke eines Gewitters
Karte:
Karten: OpenStreetMap / Lizenz: ODbL. Kartierung: Tornado-Arbeitsgruppe Deutschland.
Beschreibung der Zugbahn und der Schäden:
Nach 16:10 Uhr Ortszeit wurde von der Plöner Straße in Dersau aus in Richtung Südwesten ein Tornado beobachtet und fotografiert. Zudem berichteten Anwohner aus Bornhöved sowie die Zeitung Kieler Nachrichten über sich drehende Wolken, die beobachtet worden wären und welche in der Seesiedlung Schaden angerichet hätten. Die fotografierte große Trichterwolke passt von der Position her zu dem vorgefundenen Schadensareal.
Die nachweisbaren Schäden begannen an der Straße Eichengrund. Hier gab es an zwei Straßenbäumen leichte Astschäden [F0T0]. Weiter in Richtung Nordosten wurde das Areal des östlichen Tannenwegs getroffen. Hier wurden vier Nadelbäume entwurzelt, welche die Straße versperrten und auf ein Grundstück an der gegenüberliegenden Seite fielen [F0T1]. Hier wurde ein Carport durch den Sturz eines Baumes stark beschädigt. Eine gefallene Kiefer zerschlug hier das Carportdach. Des Weiteren wurde ein dort befindliches Auto stark beschädigt. Im Bereich Hornweg, nordwestlich des betroffenen Grundstücks, wurden bei zwei Laubbäumen größere Äste aus den Baumkronen herausgerissen [F0T1].
Der Tornado konnte im Zusammenhang von Fotos und vorgefundenem Schadensareal bestätigt werden. Das betroffene Areal war sehr eng begrenzt und zeigt die Ausmaße von maximal 200 m Länge und 10 bis 20 m Breite. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Tornado bereits vor den Schäden in der Seesiedlung seine Zugbahn begann, doch kann dies mangels schadensanfälliger Vegetation (Wiesen) nicht nachgewiesen werden. Die Intensität des Tornados konnte mit F0 [F0T1] benannt werden. Der Tornado entstand an der Südflanke eines Gewitters, welches zum Zeitpunkt des Ereignisses seinen Schwerpunkt im Bereich Stolpe / Löptin / Kührsdorf hatte.
Radar:
IRAS_Explorer II: Low Level Reflectivity. Skywarn Deutschland e. V.
Weiterführene Informationen:
© Tornado-Arbeitsgruppe Deutschland e. V.