Tornado-Statistiken Deutschland


Tornadohäufigkeit in Deutschland (2002-2016)

Tornados sind seltene Phänomene, so dass auch ein entsprechend längerer Zeitraum für die Betrachtung der Ereignishäufigkeiten gewählt werden sollte. Für einen umfassenden klimatologischen Referenzzeitraum von 30 Jahren fehlen noch viele Daten vor dem Jahr 2000, daher wurden die ersten Datenauswertungen für Deutschland für einen 15-Jahres-Zeitraum (2002-2016) erstellt.

Die nebenstehende Karte zeigt die Ergebnisse, welche auf der 9. European Conference on Severe Storms (ECSS), 2017, vorgestellt wurden. Der gesamte Datensatz umfasst 533 bestätigte und 64 plausible Tornados (d.h. 597 Tornado-Ereignisse insgesamt), die über Land zogen. Wasserhosen (engl. Waterspouts) wurden in dieser Auswertung nicht berücksichtigt. Die Tornadohäufigkeit ergibt sich als Quotientenwert aus n (Ereignisanzahl) per a (10.000 km² Fläche je Bundesland). Daraus ergibt sich als Wert eine Zahl, welche die Häufigkeit an Tornados in einem angenommenen Flächengitter von 10.000 km² in einem Bundesland beschreibt. Je größer dieser Wert ausfällt, desto größer ist das bisher erfasste Tornadovorkommen in dem entsprechenden Bundesland für den untersuchten Zeitraum. Eine hohe Tornadohäufigkeit ergibt sich so für die norddeutschen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern [Wert:1,8] und Schleswig-Holstein inkl. Hamburg [Wert: 1,7]. Der niedrigste Wert ergibt sich für den Freistaat Bayern [Wert: 0,5].

 

Kühne, T.; A. Kollmohr, M. Hubrig, T. Sävert, O. Schlenczek, W. Simon, H. Wichmann:

Statistical analysis of the spatial and temporal distribution of tornadoes in Germany.

9th European Conference on Severe Storms (ECSS), Pula (Croatia), 2017.