F1-Tornado in Wesenberg (Mecklenburg-Vorpommern)
am 3. August 2001
Ereignis- und Umgebungseigenschaften:
Datum: 03.08.2001
Zeitpunkt: gg. 20:45 MESZ (1845 UTC)
Ort: nordwestl./nördl. v. Wesenberg
Landkreis: Mecklenburgische Seenplatte
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Ereigniseigenschaften:
Tornado-Intensität: F1 / F1 T3 [~150 km/h - ~180 km/h]
Tornadoart: mesozyklonal
Zugbahn (Länge): 2.9 km
Zugbahn (Breite): 100 m
Zugbahnverlauf: SW-NO
Koordinatenpunkt: 53.293N 12.949E
Gemittelte Geländehöhe: 74 m üNN
Geländehöhenunterschied: 30 m
Betroffene Bereiche: Bäume / Waldareale, Gewässer
Übergeordnete Situation: --
Entstehung: an der Südflanke eines Gewitters
Karte:
Karte: OpenStreetMap, Lizenz: ODbL. Tornado-Arbeitsgruppe Deutschland.
Beschreibung der Schäden und des Schneise:
Die Bildung einer Trichterwolke (engl.: Funnel Cloud) wurde vom Oststrand des Großen Weißen Sees beobachtet und ein Wirbel am Boden direkt am Südufer des Sees von Augenzeugen beobachtet, welcher im Dämmerlicht sich kreisend fortbewegte.
Die Vor-Ort-Erkundung ergab, dass einzelne Eichen zwischen Seeufer und Bahnstecke gebrochen wurden. Der Tornado überquerte demnach den See und zog am Nordufer in den Wald hinein (Zugrichtung SSW-NNO). Hier wurden einzelne Kiefern gebrochen und große Äste von Laubbäumen abgeschlagen [F0-F1 / F0 T1-F1 T2]. Im weiteren Verlauf knapp südlich der Siedlung Am Labus knickte der Schadenspfad leicht in Richtung NO ab und zog entlang der Waldstraße in Richtung Wiese am Kleinen Labbussee, wobei es zu Entwurzelungen und Stammbrüchen einzelner Kiefern kam [F0-F1 / F0 T1-F1 T2] . Der Tornado zog weiter in Richtung NO in den Wald hinein und zerstörte in größerem Ausmaß den Kiefernbestand im Bereich des Franzosenbergs (87 m üNN) auf einer Breite von ungefähr 100 Metern. Die Schäden zeigten Komplettniederwurf und zum Teil gebrochene Kiefernstämme. In einzelnen Fällen konnte bei entwurzelten Bäumen auch Mehrfachbrüche der Stämme vermerkt werden, welche eine Intensitätsbeurteilung in oberes F1 (F1 T3) rechtfertigt.
Die Schäden vereinzelten sich zu punktuellen Schadenspunkten bis hin zur Landstraße K6.
Jenseits der K6 wurden keine Vegetationsschäden festgestellt.
© Tornado-Arbeitsgruppe Deutschland e. V.